Verhalten

Mäuse sind hochsoziale, gruppenorientierte und revierbezogene Tiere.

 

Sie leben in Gruppenverbänden, wobei es bei unkastrierten Männchen stets zu gefährlichen Rangkämpfen kommt. Deshalb wird in der Farbmaushaltung eine Kastration von Böckchen empfohlen.

 

Farbmäuse sind wie ihre wilden Verwandten, die Hausmäuse, Allesfresser. Deshalb ernähren sie sich nicht nur rein pflanzlich, sondern auch von tierischem Eiweiß.

 

Sie weisen Polyphasie auf (d.h. sie schlafen mind. dreimal am Tag) bzw. sind wechselaktiv und somit im Gegensatz zum Hamster nicht nur nachts aktiv. Häufig stellen sich die Nager auch nach ihrem Halter um: Gibt der Halter abends oder morgens öfter Leckerlies aus, so kann man sich darauf einstellen, dass es zur Routine wird.

 

Farbmäuse sind sehr reinliche Tiere, die sich ständig selbst und gegenseitig putzen. Dies ist ein fester Bestandteil und Merkmal ihres Verhaltensmusters. Häufig ist auch ein sogenanntes Putzfiepen zu vernehmen, wenn sich mehrere Rudelmitglieder putzen.

 

In ihrem Revier finden sich Mäuse anhand ihrer Geruchsmarkierungen zurecht; jede Mäusesippe hat ihren eigenen Gruppengeruch. Eindringlinge anderer Gruppen werden somit sofort erkannt und verjagt. Deshalb sollte man fremde Farbmäuse niemals einfach so zusammensetzen, sondern langsam vergesellschaften, damit sich ein neuer Gruppengeruch entwickeln kann.

Mäuse besitzen einen ausgezeichneten Geruchssinn, der den des Menschen um Weiten übertrifft.

Während der Mensch bis zu 30 Mio. Riechzellen besitzt, sind es bei der Hausmaus 300 Mio., also das Zehnfache! (vgl.: Hunde besitzen etwas 250 Mio. Riechzellen)

 

Untereinander verständigen sie sich über Töne im Ultraschallbereich, die wir Menschen nicht wahrnehmen können. Nur manchmal hört man Gefiepe aus dem Gehege, wenn sich die Tiere um einen Leckerbissen streiten oder putzen. Neugeborene piepsen gelegentlich nach Milch bzw. der Mutter.

 

Darüber hinaus sind sie völlige Charaktertiere. Einige sind zahm und dem Menschen anhänglich, während es auch Tiere gibt, die andere Beschäftigungen weitaus interessanter finden.

 

Allgemein lässt sich sagen, dass Mäuse überaus kletterfreudig und wendig sind. Durch jede Öffnung, durch die der Kopf passt und die durch die hochfunktionalen Tasthaare geprüft werden kann, lässt sich in der Regel auch der restliche Körper zwängen.

 

Außerdem sind die geselligen Nager sehr intelligent. Allerdings finden nur wenige Spaß daran, kleine Kunststücke zu erlernen.