~Die folgenden Informationen dienen lediglich der Erkenntnisgewinnung. Wir unterstützen jedoch keine Züchter/Massenvermehrer und distanzieren uns ausdrücklich hiervon.~
Paarung
-Inhalt folgt-
Trächtigkeit
Die Tragzeit beträgt 19 bis 23 Tage. Bei kleinen Würfen ist die Trächtigkeit in einigen Fällen nicht sichtbar. Oft erkennt man sie allerdings im letzten Schwangerschaftsdrittel an der deutlichen Zunahme im Bauchbereich und der demzufolge etwas unförmigen Figur ("Birnenform"). Schlussfolgernd ist auch eine Gewichtszunahme zu beobachten. Pro Junges kann man ca. zwei zusätzliche Gramm der Mutter kurz vor der Geburt erwarten.
Trächtige Weibchen haben einen erhöhten Nahrungsbedarf, besonders einen erhöhten Eiweißbedarf. Häufig sind sie zunehmend mit Nestbau beschäftigt und werden behäbiger. Bis kurz vor der Geburt bleiben sie aber aktiv und gehen wie gewöhnlich ihren Beschäftigungen nach.
Geburt
Oft findet sie morgens in der Frühe statt. Der Halter erkennt unerwartete Würfe meist erst bei der Säuberung des Geheges oder an den Schreien der Jungen, die nach Milch piepsen.
Durchschnittlich kommen 5 bis 12 Junge zur Welt. Das Minimum der Wurfgröße liegt bei 2, das absolute Maximum bei 23 Jungtieren- beide Fälle (besonders letzterer) sind allerdings sehr selten.
Gleich nach der Geburt kann ein säugendes Weibchen nachgedeckt werden.
Aufzucht und Entwicklung der Jungtiere
Mäuse sind Nesthocker, d.h. sie sind bei der Geburt völlig hilflos. Die Jungen kommen nackt, taub und blind zur Welt.
Meist kann man am dritten Lebenstag die Pigmentierung bzw. einen leichten Flaum erkennen. Durchschnittlich am vierten Lebenstag dagegen öffnen sich die Ohrmuscheln.
Am 7. Tag erscheinen die Jungen schon langsam im Eingang ihrer Geburtshöhle, werden von ihrer Mutter aber sofort wieder mithilfe des sog. Nackengriffs ins Innere befördert.
Am 10. Lebenstag öffnen sich die Augen, bei manchen Jungen kann das auch länger dauern. Das Fell der inzwischen munteren Mäuschen ist nun auch schon dicht gewachsen.
Mit 14-16 Tagen unternehmen sie erste Ausflüge, erkunden die Umgebung und beginnen feste Nahrung zu fressen- allerdings werden sie noch gestillt. Mit durchschnittlich 21-22 Tagen werden sie entwöhnt und erlangen die Selbstständigkeit. Manchmal säugt das Muttertier die Jungen auch 19 bis 25 Tage- das ist oft abhängig von der Wurfgröße. Bis zum Zeitpunkt der Geschlechtertrennung lernen die Welpen von der Mutter.
Die Geschlechtsreife setzt ab dem 28. (Weibchen) bzw. 30. Lebenstag (Männchen) ein.
Trennung der Jungtiere
Am 28. Lebenstag müssen die Geschwister aufgrund der einsetzenden Geschlechtsreife nach Geschlechtern getrennt werden.
Die Weibchen bleiben bei der Mutter. Die Männchen dagegen werden zum (bereits kastrierten) Vater gesetzt oder, wenn man diesen nicht besitzt, mit einem anderweitigen älteren, erfahrenen Kastraten vergesellschaftet. Vor und nach ihrer (zwingend erforderlichen) Kastration können die Jungböcke bei ihm bleiben. So können alle Kleinen noch das richtige Verhalten einer Maus von ihren Eltern lernen.
Später kann der Nachwuchs oder ein Teil davon vermittelt werden (idealerweise bleiben die Geschwister in Gruppen zusammen), oder man behält alle Mäuse und vergesellschaftet die gesamte Familie. Hierbei müssen jedoch die mitunter hohen Kastrationskosten allein getragen werden, und ein ausreichend großes Gehege muss zur Verfügung stehen.
Handaufzucht
In seltenen Fällen kann es sein, dass das Muttertier verstirbt oder man ein verwaistes Jungtier auffindet. Die Überlebenschancen bei Handaufzucht sind sehr gering- man sollte es aber durchaus versuchen.
Genaue Informationen gibt es unter
Warum ist es nicht notwendig, selbst eine Zucht zu eröffnen?
Grundsätzlich ist es nicht erforderlich, Nachwuchs zu produzieren, da deutschlandweit Mäuse aus privaten Notfällen, in privaten oder Vereinen angehörenden Pflegestellen und in Tierheimen ein neues Zuhause suchen.
Eine Zucht von Mäusen bringt außerdem bei richtiger Haltung keinen Profit ein- man hat sogar im Gegenteil mehr Kosten als Einnahmen.
Zudem ist sehr viel Platz für eine artgerechte Zucht nötig. Viele Vermehrer achten deshalb fälschlicherweise nicht auf die Mindestmaße, da es bei einer so großen Anzahl von Tieren ziemlich schwierig ist. Auch wird meist nicht auf genügend abwechslungsreiche Einrichtung geachtet, um Kosten zu sparen.
Darüber hinaus werden die Zuchtböcke oftmals ihr Leben lang allein gehalten und kommen nur zu Paarungen mit Weibchen zusammen, was als eine tierwidrige Haltung anzusehen ist.
Letztendlich stellt sich einem ebenfalls die Frage, ob die eingesetzten Weibchen überhaupt an Nachwuchs interessiert sind, da sie schließlich vom Halter dazu gezwungen werden. In einigen (seltenen) Fällen kann man sogar beobachten, dass sich die zwanghafte Mutter (wobei es hier vom Charakter der jeweiligen Maus abhängt) nicht an ihren Jungen erfreut und sich um diese sichtlich ohne Elan und Begeisterung kaum bzw. wenig sorgt. Hier springen dann oft andere Weibchen (z.B. Schwestern und Tanten, aber auch Nicht-Verwandte), sog. Ammen ein, die sich liebevoll und fürsorglich um den Nachwuchs kümmern und z.T. selbst Milch produzieren und säugen. Diese werden in einer Zucht jedoch auch oft weggelassen, sodass die Mütter die Last allein tragen müssen.
Ein Wurf stellt für die Mäusemutter einen hohen Stresspegel dar, den sie nur aufgrund des Züchters auf sich nimmt.