Inventar und Spielzeug für das Gehege und evtl. für den Auslauf muss nicht unbedingt nur gekauft sein. Auch handwerklich Unbegabte können mit etwas Übung und einigen Handgriffen tolles Zubehör basteln. Der Fantasie des Halters sind keine Grenzen gesetzt!
Welche Materialien sind geeignet?
Am besten lässt sich Inventar aus Holz bauen. Aber auch Pappe und Karton sowie Äste (geeignete Hölzer sind bei Ernährung aufgelistet) sind geeignete Materialien.
Verarbeitet werden darf auch Naturfaserschnur (z.B. aus Kokos, Hanf, Baumwolle, Sisal, Flachs, Jute oder Bast).
Empfehlenstwert: Imprägniert man das bearbeitete Holz mit Leinöl oder "Sabberlack", lässt sich Einrichtung problemlos säubern.
Welcher Klebstoff darf verwendet werden?
Geeignet ist zum Beispiel selbstgemachter Mehl-Kleber. Dazu einfach Mehl und Wasser zu gleichen Teilen zu einem dickflüssigen Gemisch verrühren.
Wenn ohne Überstände von Kleber gearbeitet wird und die Klebefläche stets vom verwendeten Material überdeckt ist, kann man auch gewöhnlichen Ponal Holzleim verwenden.
Ebenfalls geeignet ist der Alleskleber von Pritt. Er entspricht der Norm DIN EN 71-3 für die Sicherheit von Spielzeug und darf somit (wenn auch vorsorglich nicht in zu großen Mengen) von den Mäusen angenagt werden. Allerdings ist er nicht wasserfest.
Hier finden sich einige simple Bastelideen für Inventar und Spielzeug:
1. Leiter
Aus breiten Holzleisten und in regelmäßigen Abständen mit wenig Kleber (siehe oben) angebrachten Zahnstochern lassen sich ganz einfach Leitern basteln. Zur Sicherheit der kleinen Nager kann man die spitzen Enden der Zahnstocher mit einer Schere abschneiden.
Soll die Leiter zu einer Ebene führen, kann man auf die Rückseite der Leiste an das obere Ende einen einzelnen Zahnstocher anbringen, der so als Halt an der Etage fungiert.
2. Umzäunte Teiletage
Diese Idee ist nicht neu: Kinderleicht lassen sich umzäunte Teiletagen herstellen. Dazu einfach eine dünne Leimholzplatte in den gewünschten Maßen mit halbierten Mundspateln aus der Apotheke (am besten mit einer Schere durchschneiden) an den Seiten bekleben.
An die Etage kann man entweder Stelzen aus Leisten o.Ä. schrauben, oder man stellt sie einfach (standfest) auf vier Papprollen:
3. Ästebündel
Einfach kleine dünne Holzstücke oder Äste, lange Halme aus Stroh bzw. Heu sammeln, bündeln und mit Schnur aus Naturfasern zusammenbinden. Die Mäuse transportieren es
mit sich herum, knabbern daran und tragen es in ihr Nest. Als Spaßfaktor kann das Bündel auch aufgehängt werden, damit die Mäuse es erst abnagen müssen.
4. Inventar aus Karton
Ganz leicht lässt sich auch Inventar aus Karton basteln. Dafür einfach unbedruckte Schuhkartons, Umzugskartons etc. nehmen, kleine Flächen herausschneiden und z.B.
ein kleines Haus konstruieren. Am besten arbeitet man mit so wenig Kleber wie möglich. Für das Papphaus unten im Bild wurde deshalb z.T. Gebrauch vom Steckmodus gemacht.
Meist wird Inventar aus Karton unter großem Spaß bereits nach einer Woche zernagt.
5. Kokosnusshaus
Auch diese Idee ist um Weitem nicht neu, im Handel aber völlig überteuert vorzufinden: Das Kokosnusshaus.
Dazu einfach eine Kokosnuss für ein bis zwei Euro im Handel erwerben, ein Loch mit dem Bohrer oder einem scharfen Messer hineinbohren, Wasser ablassen und diesen Teil großzügig mit einer Säge abtrennen. Aus dem nun entstandenen Loch, das mindestens einen Durchmesser von 4,5 cm haben sollte, wird das Fruchtfleisch mit einem Schraubenzieher oder einem Messer entfernt (und kann selbstverständlich aufgehoben werden)- hier ist etwas Geschick und Geduld gefordert. Danach die Kokosnuss auf der Heizung trocknen lassen. Nach dem Trocknen werden ein Loch für die Aufhängung und ggfs. zwei Löcher am Eingang zur Anbringung einer Strickleiter hineingebohrt.
6. Hängegerüst
Aus miteinander verknoteten Naturfaserschnur-Stücken, aufgefädelten Natur-Holzperlen, dünnen und langen Holzstücken etc. lässt sich leicht ein Gerüst anfertigen. Achtung: Die Zwischenräume beim Knoten nicht zu klein wählen, da sich die Mäuse sonst womöglich strangulieren könnten!
7. Kokosnuss-"Sanduhr"
Hierfür kauft man eine Kokosnuss, sägt sie in zwei Hälften, lässt das Wasser abfließen, schneidet das Fruchtfleisch heraus und klebt die beiden Hälften mit Leim so aneinander, dass eine Art Sanduhr entsteht.
Die obere Hälfte kann man entweder mit Heu oder Futter füllen, sodass sie je nach Belieben als ausgepolsterter erhöhter Sitzplatz oder als Futternapf fungiert, und in die untere Hälfte kann man ein Eingangsloch mittels einem Lochaufsatz sägen, sodass eine Höhle entsteht.
Als Aufstieg zur oberen Hälfte kann eine Vogelleiter dienen.