Das Gehege sollte für 2-4 Mäuse folgendes absolutes Mindestmaß haben:
100cm (Länge) x 50cm (Breite) x 50cm (Höhe)
Da die Nager jedoch sehr aktiv und kletterfreudig sind, ist folgendes Maß wesentlich besser:
120cm x 50cm x 80cm. Um dem Lauftrieb der Nager gerecht zu werden, kann (und sollte) man selbstverständlich größere Maße wählen.
Je mehr Platz die Mäuse haben, desto weniger unangenehm wird auch der Geruch für den Halter, da so mehr Einstreu vorhanden ist, welches den Urin absorbiert.
Um einen Richtwert für die Gehege-Mindestgröße einer Mäusegruppe oder die maximale Anzahl von Mäusen für ein Gehege zu erhalten, eignet sich hervorragend der mauscalc.
Der Gitterkäfig:
Er hat den Vorteil der sehr guten Durchlüftung sowie Wärmeregulierung. Es sollte jedoch auf den Abstand der Gitterstäbe geachtet werden, um Ausreißer zu vermeiden. Geeignet ist ein Gitterabstand von max. 8 mm (bei Jungtieren kleineren Gitterabstand wählen!). Aufgrund der Käfigtür können die Mäuse einfach herausgenommen werden. Käfigzubehör wie z.B. Trinkflaschen oder v.a. Etagen können leicht angebracht werden. Darüber hinaus können die Nager auch auf den Gitterstäben klettern. Ein Nachteil wiederum ist, dass diese benagt werden können. Genug Beschäftigung, die Berücksichtigung der Mindestmaße und Käfigeinrichtung aus Holz oder anderen Naturmaterialien wirkt dem jedoch entgegen. Zudem sollte eine hohe Wanne vorhanden sein, damit kein Einstreu herausfällt und die Umgebung beschmutzt. Da Mäusegehege min. 10-15 cm eingestreut werden sollen und die Wannen oft nicht hoch genug sind, empfiehlt es sich, bei zu niedrigen Wannen einen zusätzlichen Streuschutz am Gitter zu befestigen.
Dieser Käfig, der durch ein aufgestelltes und mit Hanfmatten ausgelegtes Freilaufgehege ergänzt wurde, ist laut mauscalc für vier Farbmäuse geeignet, besitzt einen geeigneten Gitterabstand und ist mausgerecht eingerichtet.
Das OSB-Terrarium:
Unbearbeitet sind OSB-Terrarien für Farbmäuse nicht geeignet.
Das Aquarium:
Handelt es sich um ein Gehege, das an sechs Seiten von einer Glas- oder Kunststofffläche umschlossen wird, so ist es völlig ungeeignet, denn gebildetes Ammoniak kann nicht entweichen. Auch
eingebohrte Luftlöcher schaffen keine Abhilfe. Die Aufnahme von Ammoniak, das sich meist am Boden lagert und somit von den Nagern eingeatmet wird, führt zu Schäden an Lunge, Augen, Schleimhäuten
und Atemwegen. Außerdem gibt es in solchen Glaskästen eine sehr schlechte Wärme- und Luftregulierung.
Handelt es sich beim Aquarium allerdings um ein Gehege, das oben offen ist und ggfs. einen Gitterdeckel (aus Holzleisten und aufgetackertem Volierendraht) oder idealerweise einen Volierenaufsatz mit der Höhe von mind. 50 cm besitzt, so ist es durchaus auch für lange Zeiträume geeignet. Einstreu kann hoch eingestreut werden, ohne herausgescharrt zu werden, und die Luftregulierung ist ebenfalls gut. Darüber hinaus können besonders Ebenen sehr leicht auf den Führungsschienen des Glasbeckens angebracht werden.
Unabdingliche Voraussetzung für ein solches Aquarium: Es muss min. (!) doppelt so lang wie hoch sein.
Bei diesem Gehege handelt es sich um ein Aquarium, das oben offen ist. Die Länge (120cm) ist weitaus größer als die Höhe (50cm), somit ist der Luftaustausch in Ordnung. Der Aufsatz besteht aus einem Rahmen aus Holzleisten, auf den Volierendraht getackert wurde.
Die Mäuseburg:
Die Mäuseburg ist eine Art der Offenhaltung und die einzige, die bei der Farbmaus infrage kommt. Hierbei nimmt man einen hohen Tisch oder ein Wandregal mit den Mindestmaßen, sichert ihn
ausreichend mit einem Streuschutz aus Plexiglas, Leisten oder ähnlichem ab und richtet ihn mit Käfiginventar ein. Der Halter wird bei der Mäuseburg mehr in das Leben der Mäuse miteinbezogen, kann
schneller in das Geschehen eingreifen (z.B. bei Streit während einer Vergesellschaftung), und auch das Händeln und Fotografieren der Mäuse fällt ohne Gitter oder Glas leichter. Auch die Reinigung
gestaltet sich evtl. leichter.
Allerdings können die Nager bei der Mäuseburg häufig nicht in ausreichend hoher Einstreu buddeln (es sei denn, man bietet eine "Buddelbox" mit Einstreu an oder sichert die eingestreute Fläche an
den Rändern hoch genug ab), und es besteht trotz der Absicherung die höhere Gefahr, dass Tiere entlaufen.
Nagervolieren:
Nagervolieren mit geeignetem Gitterabstand und ausreichend hoher Wanne sind für Farbmäus durchaus geeignet, mitunter aber
sehr teuer. Deshalb sind Eigenbauten in der Regel eine günstigere Alternative. Zudem kann man mit einem Eigenbau die zur Verfügung stehende Fläche besser ausnutzen, da man die Maße beliebig
anpassen kann.
Eigenbauten:
Sie sind bei Mäusehaltern sehr beliebt und bieten oftmals im Gegensatz zu den im Fachhandel angebotenen Waren die einzige
optimale Lösung. Eigenbauten können aus Schränken bzw. Regalen, großen Plastik- oder Holzkisten, Aquarien bzw. Terrarien mit selbstgebauten Aufsätzen und gar großen Vogelkäfigen entstehen. Bei
Kisten sollte unbedingt auf eine ausreichende Luftzufuhr geachtet werden, beispielsweise in Form von eingebohrten Luftlöchern an den Seiten. Den passenden Deckel sollte man außerdem durch einen
Deckel aus Volierendraht ersetzen oder komplett weglassen.
Man kann Eigenbauten aber auch komplett selbst anfertigen, z.B. aus Massiv- oder Leimholz und ggfs. mit Offenhaltung kombinieren. Anleitungen hierzu findet man in großer Zahl im Internet (siehe unten).
Ein "Mäuseparadies", bestehend aus zwei gleich großen Aquarien mit eigens angefertigten, verbundenen Aufsätzen. Gesamtmaße des kompletten Geheges: 2,40m (Länge) x 0,5m (Breite bzw. Tiefe) x 1,00m (Höhe).
Hier findet man Anleitungen zu Eigenbauten:
verschiedene Bauanleitungen aus dem Mausebande Wiki
Ungeeignet sind bunte Gitter- und Plastikgehege. Diese haben nichts mit naturnaher, artgerechter Haltung von Farbmäusen gemein!
Auf dem Bild sieht man ein Gehege, das aus einer Plastikbox entstanden ist und die Mindestmaße erfüllt. Allerdings ist zu viel Plastikinventar enthalten, und das Laufrad ist zu klein.
Der oben abgebildete Käfig erfüllt nicht die Mindestmaße und enthält zu viel Plastikeinrichtung. Im Fachhandel sind Gitterkäfige, die einen geeigneten Gitterabstand besitzen und die Mindestmaße erfüllen, eher selten.
Solche Produkte von Habitrail sind völlig ungeeignet. Sie bieten eine viel zu kleine Grundfläche (ca. 1/5 der Mindestmaße), bestehen aus ungeeignetem Plastik, und häufig ist auch ungeeignetes Inventar (u.a. gefährliche Scherenlaufräder, bunte Tunnelsysteme) enthalten. Diese "Gehege" eignen sich allenfalls als Transportbox.